Geschichte 2024-02-21T12:19:03+00:00

Geschichte

Das Haus wurde um die Jahrhundertwende vom 19. zum 20. Jahrhundert vom Ehepaar Hannig erbaut. Da vor dem Haus in dem damaligen Bielendorf (heute Bielice) eine Linde wuchs, erhielt es den Beinamen „Unter der Linde“.

Das Gebäude war typisch für die Sudeten: ein Bauernhaus, zum Teil aus Holzbalken, zum Teil aus Stein erbaut. Das Haus mit einem Satteldach stand parallel zum Fluss. Der Eingang war von der Fluss-Seite her, auf der östlichen Seite erhob sich eine steile Böschung, die von den Hannigs bepflanzt wurde. Mit der Hauptstraße, die auf der anderen Uferseite des Flusses verlief, verbindet das Haus die gegen 1915 erbaute Holzbrücke mit steinernen Widerlagern und stählernen T-Trägern.

Bielendorf latem – chata wybudowana przez Hannigów
Budowniczowie Chaty Cyborga – małżeństwo Hannigów.

Die Höfe waren nicht sehr wohlhabend, von daher wurde für den Bau Holz minderer Qualität benutzt, die Feld- und Bruchsteine wurden aus dem eigenen Steinbruch gewonnen, der 400 Meter entfernt lag.

Die Menschen wohnten im Gebäudeteil aus Holz, die Tiere hingegen in jenem Teil, der aus mit Kalkmörtel verbundenen Steinen erbaut war, und wo an den Wänden Tröge aus Sandstein und Holzkrippen mit Futter für die Tiere standen. Ein nicht geringer Teil der Geschosse und der gesamte Dachboden waren für die Lagerung von Heu und Korn vorgesehen. Dadurch gewährleistete das Dach in der Winterzeit eine gewisse Wärme.

In den 30er Jahren des 20. Jahrhundert wurde das Haus – schon im Hinblick auf die zunehmende Anzahl von Sommergästen – um einen Flügel erweitert. Auf diese Weise gewann man zwei Räume für die Tiere im Erdgeschoss und zwei zusätzliche Zimmer im Obergeschoss. Der angebaute Flügel ragte ziemlich weit in die Böschung hinein. Daher wurden die neuen Räume im ersten Stock teilweise in den Felsen hinein gebaut.

Nach dem Ausbau hatte das Haus zwei Zimmer für Sommergäste im Obergeschoss. Die Hausherren wohnten im Erdgeschoss. Die Eltern schliefen in einem Raum neben der Wohnküche und die Kinder in einem Zimmer über der Wohnküche. Auf der anderen Seite des Hausflurs war eine Vorratskammer und der Stall für die Kühe. Da das Bergklima kalt und rau ist, Regen und Schnee über weite Teile des Jahres das Wetter bestimmen, galt das bauliche Grundprinzip: „Alles unter ein Dach“. Von daher führte auch der Übergang zwischen einzelnen Teilen des Hofs durch das Innere des Gebäudes oder verlief außen unter dem Schutz einer Überdachung.

Bielendorf zimą.

Heute ist der sogenannte alte Teil des Hauses das ursprüngliche hundertjährige Gebäude, wobei Raumaufteilung, Aussehen und viele Konstruktionsteile erhalten sind. Der heutige Klubraum ist die alte Wohnküche, die Küche für die touristischen Gäste ist das frühere Elternschlafzimmer, der Steinsaal der frühere Kuhstall und der heutige Skiraum der ehemalige Durchgang vom Wohngebäude zur Scheune. Die heutigen Besitzer halten den Kontakt aufrecht mit den Kindern der Hausbesitzer der Vorkriegszeit. Im Speisesaal ist eine Fotogalerie der Erinnerung an die Familie Hannig gewidmet. Im Jahre 1946 wurden die Bewohner von Bielendorf nach Westdeutschland deportiert, und in Bielice, das anfangs Biela hieß, wohnten zunächst polnische Siedler.

Das Haus wechselte die Besitzer mehrfach, bis es im Jahre 1976 von Studenten des Instituts für Kybernetik an der Technischen Universität Wroclaw (Breslau) entdeckt wurde. Nachdem es vom Studentischen Reise- und Tourismusbüro gekauft worden war, wurde es in den folgenden Jahren für die jungen Akademiker zu einem beliebten Startpunkt für Ausflüge im Bielengebirge und Reichensteiner Gebirge. Geschlafen wurde damals auf Pritschen oder auf Matratzen und Schlafsäcken. Zum Waschen diente der Bach, der am Haus vorbeifloss. Der heutige Name Chata Cyborga (Cyborg-Haus) hat mittlerweile eine dreißigjährige Tradition. Es waren die Kybernetikstudenten, die den menschenartigen Roboter und Helden vieler Science-Fiction-Geschichten der Siebziger Jahre als Namenspatron wählten.

Chata Cyborga – początek lat 80-tych

Die gegenwärtigen Besitzer Jola und Janusz Lignarscy haben das Haus 1990 gekauft. In den ersten 10 Jahren war es eine typische touristische Berghütte mit Mehrpersonenzimmern, Etagenbetten, Gemeinschafts-WC und Küche zur Selbstversorgung. Die seit dieser Zeit durchgeführten Renovierungen verliehen dem ursprünglichen Haus das heutige Aussehen.

Chata Cyborga – początek lat 90-tych
Chata Cyborga – pokój bukowy w schronisku
Chata Cyborga – rok 1999
Łazienki w ówczesnym schronisku

In den Jahren 2002-2004 wurde ein bedeutsamer Teil des Ausbaus durchgeführt, wodurch 20 Zimmer und ein Speisesaal mit angeschlossenem Gastronomiebereich hinzukamen. Die Architektur des neuen Teils knüpft an die lokale historische Bautradition an und harmoniert mit dem hundert Jahre alten Ursprungsgebäude. Letzteres hat zwar im Rahmen der anschließenden Renovierung sein traditionelles Aussehen behalten, dient aber nun nicht mehr als Berghütte.